Gelungener Auftakt der Sommerspätlese 2022

Sommerferienzeit ist Sommerspätlesezeit – am Montag, den 25.08.2022 startete die diesjährige Veranstaltungsreihe der KÖB mit Gedichten und Geschichten unter dem Motto „Irrungen und Wirrungen“.
Ute Bauer, die Leiterin des Büchereiteams, begrüßte viele interessierte Zuhörer im Hof des Bürgerhauses in Gau-Bickelheim und machte Sie mit den aktuell geltenden Regeln vertraut. Corona-Auflagen müssen in diesem Jahr erfreulicherweise nicht mehr beachtet werden; stattdessen gelten nun die FSA-Regeln: Freude-Spaß-Applaus – Freude und Spaß haben und kräftig Applaus spenden! Applaudieren durften die Gäste zunächst einmal allen Helfern, die wieder für die tolle Vorbereitung der Veranstaltung gesorgt hatten. Des Weiteren wurde Hiltrud Hach nach 26 Jahren in ihren wohlverdienten Bücherei-Ruhestand verabschiedet. Drei neue Frauen verstärken seit diesem Jahr das Büchereiteam – die Zukunft ist gesichert. Bei diesen guten Neuigkeiten sowie auch bei den nun folgenden lustigen und manchmal auch nachdenklichen Beiträgen der Frauen des Büchereiteams fiel den Zuschauern das Applaudieren wahrlich nicht schwer.
So erklärte uns Ilse Janz mit dem Gedicht „Fink und Frosch“ von Wilhelm Busch, dass nicht jeder, der mühsam auf einen Baum klettert, auch gleich ein Vogel ist und fliegen kann. Angelika Zöllmer sorgte mit der Geschichte „Beantragung eines Angelscheins“ von Peter Frankenfeld für ein Schmunzeln über die bürokratischen Abläufe auf den Ämtern. Angelika Zöllmer und das neue Teammitglied Gudrun Rogall führten uns mit der Geschichte über eine „Polizeikontrolle“ eine raffinierte Taktik vor, wie man gänzlich ohne Schaden aus der Situation herauskommt, wenn man in einer 30er-Zone „versehentlich“ mit 80 km/h gefahren ist. Von Irrungen und Wirrungen im Straßenverkehr (die uns Gau-Bickelheimern seit Monaten bekannt sind) berichtet auch Margot Faßbinder mit ihrer Ballade „Die Ampel“ von Christa Reinig und klärte uns darüber auf, dass ein vermeintliches „Rot als spätes Grün“ nicht unbedingt dazu beiträgt, einen Unfall zu vermeiden. Uschi Schneider berichtete in ihrer Geschichte „Der Nachtfalter“ darüber, wie dieses kleine, unscheinbare Insekt in einer nebligen Nacht der vorigen Jahrhundertwende ein verheerendes Zugunglück verhindern konnte, weil der Lokführer den Schatten des Tieren auf der Nebelwand für einen warnenden Menschen gehalten hatte – ein glücklicher Irrtum! Nicole Fischer, ebenfalls neu im Team, berichtete in „Schuhe an Bord“ von der Angst über eine möglicherweise über Bord gegangene Passagierin, die einfach nur ihre Schuhe an der Reling vergessen hatte. Margot Faßbinder erfreute sich „Im Park“ an einem scheinbar gar nicht scheuen Reh, dem sie sich sogar nähern konnte.  Doch als sie ihm gab einen Stips, bemerkte sie: Es war aus Gips. Vor der Pause lachten wir noch mit Ute Bauers Geschichte „Trachtenmode“ über eine Gruppe von übermütigen Touristen, die einem regungslosen Känguru eine Trachtenjacke und einen Seppelhut anzogen, es dann aber gar nicht mehr lustig fanden, als das Tier – wieder bei Bewusstsein – mit großen Sprüngen und sämtlichen Reiseunterlagen in der Jackentasche davonhüpfte.
In der Pause wurden die Gäste, wie schon aus den Vorjahren gewohnt, mit Laugenbrezeln und feinen Weinen – an diesem Abend gespendet von den Weingütern Vollmer und K.-H. Schnabel – verwöhnt.
Frisch gestärkt durften sich die Zuhörer dann bei der Geschichte „In der Hotelhalle“ von Stephanie Bunn und Ute Bauer über die unglaublichen Fähigkeiten eines Psychologen amüsieren, der in Menschen lesen kann wie in einem Buch – er hatte zumindest eine blühende Fantasie! In der Kurzgeschichte „Modern Times“ führte uns Sylke Stock, ebenfalls neu im Team, vor Augen, dass es gründlich schief gehen kann, wenn wir uns anders darstellen, als wir eigentlich sind. Margot Faßbinder berichtete in ihrer Dialektgeschichte von Manuela Rimbach-Sartor von einer Pfarrerin, die leider am falschen Ort das frisch getraute Hochzeitspaar beim „Hochzeitskaffee“ besuchen wollte. Uschi Schneider führte uns mit „Irrtum“ vor Augen, dass es sich nicht gut macht, (natürlich unwissentlich!) einen falschen Fünfziger im Spendenkörbchen als den eigenen Geldschein auszugeben! Zum Abschluss durften die Zuhörer noch über eine Hausgemeinschaft schmunzeln, die sich mit Beethovens 7. Sinfonie so gar nicht auskannte und sie mit einem Musikstück des Blasorchesters der freiwilligen Feuerwehr verwechselte.
Nach diesem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend freuen wir uns auf die nachfolgenden Sommerspätlese-Abende des Bücherei-Teams!!!