„Wie werde ich Witwe“

Auch zum 2. Abend konnte die KÖB wieder eine ansehnliche Zahl von Besucherinnen begrüßen. Das Motto des Abends, „Wie werde ich Witwe“, veranlasste die Autorin Mechthild Zimmermann doch ihre Verwunderung darüber auszudrücken, dass sich sogar einige Männer in die Eventscheune des Bürgerhauses getraut hatten.

Frau Zimmermann hat sich offensichtlich sehr intensiv mit diesem Thema befasst. Denn zumindest die für diesen Abend ausgewählten Kurzkrimis schilderten auf höchst unterschiedliche Art und Weise, die Vorgehensweise der Protagonisten.

Mit „ Mein letzter Wille“ startete sie im wahrsten Sinne des Wortes in eine etwas andersartige Reise nach Italien. Manni, der Mann der kürzlich verstorbenen Ehefrau, sollte ihren letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche in der Nähe des Strombolli im Meer versenken. Leider hielt er sich nicht an die Abmachung und schaltete die Camorra ein. Die Strafe folgte „ auf dem Fuße“, denn er ertrank nachdem sein Schlauchboot bei einem Vulkanausbruch versenkt worden war.

Im zweiten Stück „ Tödlicher Sonntag“ ging es nicht weniger obskur her. Mehrere in Gedanken durchgespielte Varianten, ihren Mann „um die Ecke“ zu bringen, wurden immer wieder verworfen, bis er dann nach einem üppigen Mittagessen verschied. „Es ist vollbracht“, lautete die trockene Feststellung eines befreundeten Arztes. Nach der Pause durchlebte die 70jährige, leicht verwirrte Marianne Berger auf der Fahrt nach Italien nochmals einige Stationen ihres Lebens. Darunter auch die frühere Durchfahrt durch den Gotthardt- Tunnel, bei der eine Freundin umgekommen war. Als sie schließlich um 4 Uhr nachts an ihrem Ziel, einer alten Villa ankam, wurde sie herzlich begrüßt mit „Bennvenuto Anna“ und nach 50 Jahren drehte sich „Alles auf Anfang“.