Auch im Jahre 2020 setzte die Gemeinde eine bewährte Tradition fort und lud verdiente Gau-Bickelheimerinnen und Gau-Bickelheimer zum Neujahrsempfang in das Bürgerhaus ein.
Mit einer musikalischen Note und mit „kleiner Besetzung“ – immerhin mit 13 Musiker – stimmte die Kath. Kirchenmusik die zahlreichen Gäste musikalisch mit der Europahymne auf dieses Ereignis ein.
Jürgen Vollmer, als neuer Ortsbürgermeister, der danach auch im Namen der Beigeordneten und des Gemeinderates begrüßte, zeigte sich sehr erfreut über die wiederum sehr gute Resonanz. Ebenfalls beachtlich die Zahl der Ehrengäste, an deren Spitze Verbands-bürgermeister Gerd Rocker, die beiden Beigeordneten der VG Alfons Schnabel und Oliver Heckmann, sowie seine beiden Vorgänger Peter Hollenbach und Friedel Janz. Daneben waren – so Vollmer – auch zwei starke Frauen gekommen. Pfarrerin Anke Feuerstarke von der evangelischen Kirchengemeinde und in Vertretung von Pfarrer Weeber Stefanie Bunn, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der katholischen Kirchengemeinde.
Die Trägerinnen und Träger des Ehrenbriefes der Gemeinde, die zahlreichen Vereinsvertreter, die Gemeindemitarbeiter und alle für Gau-Bickelheim engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger blieben in seiner Begrüßung ebenfalls nicht unerwähnt.
Die Frage nach einer angemessenen Eröffnung seiner weiteren Ausführungen beantwortete Vollmer selbst und trug dazu ein „Neujahrsgebet“ eines Pfarrers aus dem Jahre 1883 vor, dessen Inhalt auch heute noch aktuell ist:
„Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen,
aber auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit,
aber auch der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere unsere Beamten und Geschäftsleute
die wohl tätig, aber nicht immer wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres deutsch
und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir in den Himmel kommen
– aber bitte nicht sofort.
Mit dieser gelungen Einleitung rief er danach noch einmal die wichtigsten Ereignisse im abgelaufenen Jahr, aber auch erste Themen der neuen Legislaturperiode in Erinnerung.
Als Ergebnis der Kommunalwahlen 2019 gab es in der Ortspolitik eine wohl dosierte Zäsur. Denn nicht nur das Amt des Ortsbürgermeister wechselte von Friedel Janz zu Jürgen Vollmer, sondern auch ein neuer 2. Beigeordneter und 8 von 16 Gemeinderäten wurden neu verpflichtet. Für Kontinuität stehen 8 erfahrene Räte und der neue 1. Beigeordnete, der bisher schon als 2. Beigeordneter tätig war. Mit einem neu geschaffenen Ältestenrat, der sich aus dem Bürgermeister, den Beigeordneten und den Fraktionsvorsitzenden zusammensetzt, sollen auch schwierige Themen sachgerecht und im Rahmen vertretbarer Kompromisse gelöst werden.
Mit viel Elan, sachlichen Diskussionen und keinen Berührungsängsten wurden in nun schon 6 Gemeinderatssitzungen zahlreiche Themen behandelt und deren Umsetzung beschlosssen. U.a.
die Renovierung des Buswartehäuschen, der Umbau der Einfahrt Gutenbergring und die Optimierung der Beschilderung und Markierung in der Pestalozzistraße seien hier stellvertretend genannt. Teilweise basierend auf Vorarbeiten seines Vorgängers hat der der neue Rat auch Aufstellungsbeschlüsse für ein neues Gewerbegebiet und zwei neue Wohnbaugebiete gefasst.
Als Schlüsselthema steht aber dieses Jahr die „langfristige Sicherung ausreichender Kitaplätze“ im Fokus. In einer Gemeinderatssitzug am 27.Januar soll dazu der Vortrag eines Dorfentwicklers zum Thema „Möglichkeiten für Mehrgenerationen-Projekte mit Schwerpunkt Kita und betreutes Wohnen“ Lösungsansätze aufzeigen. Langfristig plan – und realisierbar dagegen die Sanierung der Schulturnhalle und der Neubau einer Mensa an der Grundschule. Weitere Schwerpunkte auch mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2021 sind neben dessen Vorbereitung auch die Sanierung der Kreuzkapelle, zu der die Gemeinde auch einen angemessenen Beitrag leisten will. Vollmer rief dazu auf, sich hier mit einer Mitgliedschaft im Förderverein zu beteiligen.
Auch Verbandsbürgermeister Gerd Rocker ging in seiner anschließenden Rede auf verschiedene Themen ein. So traten auch im Bereich der VG nach der Kommunalwahl wesentliche Veränderungen ein. 6 der 8 Bürgermeister in den Ortsgemeinden sind neu im Amt. Neu ist auch seit Herbst 2019 der Sitz der VG-Verwaltung. Während der Renovierung des historischen Gebäudes in Wöllstein wurde dieser nach Gau-Bickelheim verlegt. Rocker sagte, sie seien gerne in Gau-Bickelheim, aber auch die Verpflichtung zur Rückkehr nach Wöllstein sei alternativlos. Zu den bereits angesprochenen Themen bestätigte er, dass auch die VG die Themen Schule und Schulturnhalle in Abstimmung mit der Gemeinde angehen will. Da größere Vorhaben aber nur durch eine ausreichende Bezuschussung realisiert werden können, wird die Umsetzung allerdings in Teilbereichen erst nach entsprechenden positiven Bescheiden möglich sein. Die gute finanzielle Ausstattung der Gemeinde, das rege Vereinsleben und zukunftsorientierte Investitionen im Bereich der Abwasserentsorgung fanden danach angemessene Erwähnung. Rocker bat aber auch um Verständnis für die Erhöhung der VG-Umlage und beendete seine Ausführungen augenzwinkernd mit der Aufforderung, dass sich aus Gau-Bickelheim auch mal endlich eine junge Dame zur Kandidatur zur VG-Weinkönigin entschließen möge.
Nach einer weiteren musikalischen Einlage der KKM leitete Vollmer dann zur Ehrung ausgeschiedener Gemeinderatsmitglieder über. Die Tatsache, dass 2019 die Hälfte der Ratsmitglieder neu ist, brachte es mit sich, dass auch einige der bisherigen Räte ausgeschieden sind.
Im einzelnen sind dies in alphabetischer Reihenfolge:
Heike Beck, Alwine Bornheimer, Gernot Bunn, Jaqueline Engert, Christian Fels, Anita Gräsel,Friedel Janz, Hansjörg Jung, Bernhard Krämer, Frank Mayer, Alfons Schnabel und Enzo Serrapica. Alle anwesenden Ehemaligen erhielten als kleines Dankeschön ein Präsent, die Damen dazu noch einen Blumenstrauß. Für mehr als 25-jährige kommunalpolitische Arbeit überreichte er an Alwine Bornheimer, Friedel Janz, Frank Mayer und Alfons Schnabel außerdem noch eine Urkunde des Gemeinde- und Städtebundes .
Höhepunkt und Abschluß der Ehrungen war im Anschluß dann die Verleihung des Ehrenbriefes der Gemeinde. Entgegen der am Abend geübten Praxis soll hier zunächst Liesel Hilse genannt werden. Seit 1992, zunächst in Wonsheim, dann ein Jahr später in unserer Gemeinde leitete sie als Übungsleiterin die örtliche Gymnastik- und Seniorengruppe. Woche für Woche verhilft sie auch heute noch dabei älteren Menschen zu mehr Lebensqualität. Auch im Roten Kreuz, den Landfrauen und bei den Seniorennachmittagen bringt sie sich ein und gratuliert dort allen Geburtstagskindern. Vom Landrat des Landkreises Alzey-Worms wurde sie letztes Jahr mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Friedel Janz, Bernhard Krämer und Wolfgang Mack bildeten für ein Jahrzehnt das Team der Gemeindeverwaltung. In unterschiedlichen Aufgabenbereichen setzten sie während dieser Zeit wichtige Akzente für die Entwicklung unserer Gemeinde.
Daneben hat sich jeder von ihnen aber auch anderweitig engagiert.
Friedel Janz im Pfarrverwaltungsrat der Kirchengemeinde – hier vor allem auch bei der Erweiterung der Kita – und als Vorsitzender des Fördervereins „Renovierung der historische Orgel“ in unserer Kirche. Bernhard Krämer im Sportverein, bei der jährlichen Kerb, der „Sommerspätlese“ der Bücherei und der Herausgabe des Buches „200 Jahre Gau-Bickelheim in Rheinhessen“ und schließlich Wolfgang Mack im Förderverein der Feuerwehr und in verschiedenen Funktionen im Kindergarten.
Als äußeres Zeichen dieser besonderen Ehrung überreichte Bürgermeister Vollmer allen Vieren eine schöne Ehrenurkunde.
Bevor die KKM mit zwei zackigen Märschen den offiziellen Teil des Neujahrsempfangs beschloss, dankte Bürgermeister Vollmer ganz herzlich allen, die bei der Vorbereitung und während des Empfangs tätig waren.
Neben der „kleinen Besetzung“ der KKM waren dies Monika Innboden und Renate Seibold für die gesamte Deko des Bürgerhauses, nochmals Monika Innboden und Bianca Mayer für ihre Arbeit in der Küche und am Büfett, dem Gasthaus zur Krone für die leckeren Häppchen und den Weingütern Fels und Zahn für die sehr guten Weine.
Besonders Häppchen und Weine wurden offensichtlich gerne angenommen, denn die Besucherinnen und Besucher verweilten noch lange bei interessanten Gesprächen im Bürgerhaus. (bk)