Weihnachten und ein neues Jahr stehen vor der Tür – Zeit der Besinnung und des Rückblicks auf das zu Ende gehende Jahr, aber auch Zeit der Hoffnung und der Erwartungen an das kommende.
Das Jahr 2018 war geprägt von zahlreichen, überwiegend negativen Entwicklungen in der Welt und auch in Deutschland. Ein unberechenbarer US-Präsident gefährdet das globale politische und wirtschaftliche Gefüge, Putin rüstet Russland auf und führt Krieg in der Ukraine, der Brexit scheint in ein Chaos zu münden, Italien lässt die Finanzkrise wieder aufleben und schwere Unruhen erschüttern Frankreich. Die Bürgerkriege im Nahen Osten und in weiten Teilen Afrikas und die daraus resultierende Flüchtlingsproblematik werden vor diesem Hintergrund kaum noch wahrgenommen. In Deutschland gibt es seit März – ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl – wieder eine große Koalition, die häufig mit sich selbst beschäftigt ist. Viele für die Zukunft unseres Landes bedeutsame Themenbereiche werden ignoriert oder nur halbherzig angegangen. Der Diesel-Skandal belastet Politik, Wirtschaft und Autofahrer. Trotzdem floriert die deutsche Wirtschaft noch immer, gibt es erfreulich wenig Arbeitslose und sind auch die öffentlichen Finanzen stabil.
Dem gegenüber haben sich in unserer Gemeinde auch in 2018 die Dinge überwiegend positiv entwickelt. So konnte mit dem Abschluss der Erschließungsmaßnahmen im „Gutenbergring“ 2. Bauabschnitt Anfang November ein wichtiges Projekt zu Ende geführt werden. Von den dort entstandenen 39 Bauplätzen sind bereits mehr als zwei Drittel verkauft, die meisten übrigen fest reserviert. Ein weiteres wichtiges Projekt war und ist die Schaffung weiterer Plätze in der KiTa St. Martin. Nach sehr zeitintensiven Vorbereitungen wird dort im ersten Quartal 2019 mit Hilfe einer Containerlösung kurzfristig Platz für eine weitere, provisorische Gruppe geschaffen. Im Sommer wurde ein Jugendtreff in den Nebengebäuden des Bürgerhauses eingerichtet. Wir sind gerade dabei, auch die Räume im Erdgeschoss des Rathauses dafür herzurichten. Damit gibt es neben den Ferienspielen für die Grundschulkinder nun auch für ältere Kinder und Jugendliche ein Angebot der Gemeinde. Wir freuen uns, dass vor wenigen Wochen nach langer Planungs- und Bauzeit die Firma Sutter ihr Werk 2 in Betrieb nehmen konnte. Ein ganz besonderes Ereignis war Anfang August die Aufführung von Calderons Stück „Das große Welttheater“ an der Kreuzkapelle. Fast 500 Zuschauer erlebten dabei einen unvergesslichen Abend.
Das Jahr 2019 wird geprägt sein von den Kommunalwahlen am 26. Mai. Diese werden zu einem Umbruch in unserer Gemeinde führen, denn zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung werden sich nicht mehr zur Wahl stellen. Dessen ungeachtet stehen auf der Agenda die Sanierung der Ortsdurchfahrt der B 420 mit dem Ausbau der Bürgersteige sowie dem Bau einer Linksabbiegerspur zum St. Floriansweg und einer Querungshilfe. Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung soll abgeschlossen und zur Finanzierung von Straßenausbaumaßnahmen wiederkehrende Beiträge eingeführt werden. Die Verkehrssicherheit in der Pestalozzistraße und auf anderen Ortsstraßen soll durch verschiedene Maßnahmen erhöht werden. Darüber hinaus werden wir bereits geplante Projekte privater Bauherren unterstützen, soweit sie im Interesse der Gemeinde liegen. Voraussichtlich ab dem kommenden Frühjahr wird Gau-Bickelheim für einige Jahre Sitz unserer Verbandsgemeinde sein, da das derzeitige Verwaltungsgebäude in Wöllstein grundlegend saniert und erweitert werden muss.
Doch Rückblick und Ausblick wären unvollständig, würde man sie lediglich auf Baumaßnahmen oder entsprechende Planungen beschränken. Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Feste und Veranstaltungen gezeigt, dass Gau-Bickelheim durch seine Vereine und Institutionen lebt. Deren Aktivitäten sind es, die das Gemeindeleben prägen und die Lebensqualität in unserer Gemeinde ausmachen.
Deshalb sage ich den vielen „Ehrenamtlichen“, die auch in diesem Jahr in unterschiedlicher Weise wieder zum Gelingen unseres Gemeinwesens beigetragen haben, auch auf diesem Wege ein ganz herzliches „Dankeschön“.
Mein Dank gilt aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde und der Verbandsgemeinde, die ständig steigende Erwartungen und Anforderungen zu erfüllen haben. Nicht zuletzt danke ich den Mitgliedern des Gemeinderats für die konstruktive Zusammenarbeit. Mein besonderer Dank gilt den beiden Beigeordneten für die von großem gegenseitigen Vertrauen getragene Unterstützung.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich wünsche Ihnen im Namen der Mitglieder des Gemeinderats, der Beigeordneten und auch persönlich ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie viel Glück, Gesundheit, Zuversicht und Gottes Segen im neuen Jahr.
Ihr
Ortsbürgermeister Friedrich Janz